Calakmul - Königreich der Schlange
Calakmul (auch Kalakmul) war eine einstmals mächtige und einflussreiche Mayastadt, deren Reste im Bundesstaat Campeche liegen. Zusammen mit den Hauptstädten El Mirador und Tikal ist Calakmul eine der größten bisher entdeckten Maya-Metropolen. Die antike Stadt Chan, so der eigentliche Name Calakmuls, erstreckte sich einst über eine Fläche von 30 qkm und umfasste ca. 5000 Gebäude, von den bisher nur die wenigsten ausgegraben und erforscht werden konnten. Der Großteil ist heute vom Urwald überwuchert. Man nimmt an, dass Calakmul von der Bevölkerungsgröße her in etwa die Ausmasse von Tikal erreicht haben könnte: 50 000 Einwohner im Stadtkern, plus weitere 100 000 im Umkreis.
Kalakmuls historischer Name Chan bedeutet übersetzt "Schlange" und so findet sich überall in der Stadt das Motiv ebenjenes Reptiles wieder. Der Aufstieg von Chan zur Großmacht erfolgte in etwa um das Jahr 500 n. Chr. Von da an stritt man sich Jahrhunderte lang mit Tikal um die Vorherschaft im südlichen Tiefland. Mal mit mehr Erfolg, mal mit weniger. Schlussendlich endete der Konflikt mit der Zerstörung von Calakmul. In den Jahren dazwischen war man allerdings militärisch sehr aktiv und unterwarf etliche Nachbarstämme, unter anderem auch die ebenfalls sehr mächtige Maya-Residenz Palenque. Die dominierenden Bauwerke in Calakmul sind die Strukturen I und II. Zwei knapp 50 Meter hohe Stufenpyramiden, die über die Stadt herrschen und als Begräbnisstätte für Könige dienten. Seit den 1980ger Jahren arbeiten mexikanische Wissenschaftler-Teams an der Ausgrabung und Erforschung, welche immer wieder neue Funde zu Tage fördert. So wurde 1997 in Struktur 2 das Grab des mächtigen Herrschers Yuknoom Yich'aak K'ak' gefunden oder 2009 prächtige Bilderfriese, die auf 40 Szenen das damalige Leben des Mayas darstellen.
Mehr Informationen:
Mehr Infos zu Calakmul gibt es auf » Wikipedia.